Wirtschaft und Verwaltung, Politik und Medien, aber auch die Wissenschaft selbst sehen sich einem zunehmenden Orientierungsbedarf in einer komplex gewordenen Welt gegenüber. Was lange Zeit als selbstverständlich galt, ist fraglich geworden, alte, geglaubte Sicherheiten verschwinden, leitende Vorstellungen wie Wissenschaftlichkeit, Wahrheit, Verläßlichkeit sind durch gesellschaftliche Praxis ins Wanken geraten. Der technische Wandel beschleunigt den gesellschaftlichen Wandel. Das war schon vor der jetzigen Corona-Krise so, und diese Trends werden sich durch die Krise beschleunigen.
Da man für jede Auffassung einen Gutachter finden und auch mieten kann, scheint selbst wissenschaftliche Beratung käuflich geworden zu sein. Es wird viel über Werte in Politik, Ökonomie und in Europa und sogar in der Wissenschaft geredet, aber wenn es konkret werden sollte, wird die Debatte meist schwammig. Es wird deshalb immer wichtiger, die Fragen gründlicher zu stellen, auch wenn die Antworten nicht gleich verfügbar sind oder diese Fragen - ehrlicherweise - noch niemand beantworten kann. Wir lernen langsam, mit Unsicherheit zu leben und auch damit zu leben, dass wir noch nicht einmal wissen, wie lange die Unsicherheit andauern wird.
Meine Vorträge und Seminare sind vom Bemühen geleitet, alte Denkpfade, die uns zum Teil in die Sackgasse geführt haben, zu verlassen. Früer nannte man das Querdenken, aber der Begriff ist heute durch Leute, die leider alles andere tun als denken, unbrauchbar geworden. Denkgewohnheiten zu verlassen, ist nach wie vor sehr mühsam. Fach- und Sachwissen kann nicht schaden. Als gelernter Naturwissenschaftler und Systemanalytiker war ich jahrelang in der industrienahen Forschung in der Fraunhofer-Gesellschaft tätig und seit ihrer Gründung habe ich aktiv bei der Deutsche Akademie für Technikwissenschaft (acatech) versucht, meine interdisziplinäre Expertise einzubringen. Meine Themen beschäftigen sich mit einem philosophisch orientiertem Blick auf die Verantwortungsfragen, die bei der Gestaltung von Technik und Gesellschaft auftreten. Dazu gehören unser Umgang mit Information und Wissen, die Veränderungen der Arbeitswelt, der Organisationsformen und die Bewertung der Technologien, die auf uns zukommen. Ich bin kein Zivilisations- und Technikskeptiker, sondern meine Analysen und Anregungen sind vom Wunsch nach Verbesserung und einem vernünftigen Dialog getragen.
Vorträge und Seminare können zu Zeit aus den allseits bekannten Gründen nicht stattfinden. Die angegebenen Termine waren unter der Voraussetzung zustadegekommen, dass im Herbst wieder Normalberieb herrschen würde. Aber das ist nun anders. .
Ich arbeite aber zur Zeit daran, herauszufinden, was in der Zwischenzeit das beste Onine-Format für meine Themen und meine Zuhörerschaft sein könnte. Bei diesem Nachdenken könnte sich auch herausstellen, dass einige Themen dringend bleiben und andere in den Hintergrund treten werden.
Themen für Vorträge und Seminare siehe auch Themenseite
Technikzukünfte, Trends und Folgen
Arbeit im 21. Jahrhundert
Digitalisierung, Big Data und KI - Geschäftsmodell oder Gestaltungsauftrag?
Wissen für die Zukunft, Zukunft des Wissens
Energiewende
Belohnungssysteme
Markt, Macht und Moral
Fortschritt
Aktuelle Termine
Frühjahr - Sommer 2020
Was ist der Mensch – die Herausforderung des Transhumanismus. Humboldt-Zentrum für Geisteswissenschaften. Universität Ulm, Seminar, Februar 2020 (fand statt)
Mensch oder Algorithmus als zukünftiger Leader? – Podiumsdiskussion, Konferenz Münchner Kreis: KI4: Mensch, Führung, Industrie, Politik. TU München, Audi Max, 18. März 2020 entfällt wegen Corona-Virus und wird auf später verschoben
Wer das Wie kennt, weiß noch nicht um das Warum - oder: Wo Ingenieure Philosophie brauchen könnten. Ringvorlesung: Was wir von Philosophen und Diechtern lernen können. Hochschule Konstanz, Studium Generale, 6. April, 2020, auf später verschoben
Die Welt als Wille und Verschwörung. Philosophischer Salon, KIT Karlsruhe, Literarische Gesellschaft, Prinz-Max Palais, 18. Juni 2020 (entfällt wegen Corona-Virus und wird auf später verschoben)
Harmonie und Ordnung - Ein Streifzug durch die Chinesische Philosophie. Lions-Club Wangen, 8. September 2020 (fand statt unter Hygiene-Maßnahmen)
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Bisherige Termine
Herbst 2019
Gibt es eine Verantwortungslücke bei Technikfolgen? Impuls und Workshop. Akademie für politische Bildung, Tutzing, acatech München, 19 .9. 2019, 16.20h
Homerisches Gelächter – Spott und Ironie als philosophische Übung. Ringvorlesung: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“. Hochschule Konstanz, Aula, 7. 10. 2019, 19.00h
Verantwortung in den Technikwissenschaften. Acatech Veranstaltung, Podiumsdiskussion und Moderation. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin 14. 10., 2019, 14.00-18.30h
Transhumanismus – schlechte Theologie oder Überlebensfrage der Menschheit? Hochschule Biberach – Ringvorlesung Technikphilosophie – das Anthropzän. 22. Oktober 2019, 19h
Frühjahr - Sommer 2019
Harmonie und Ordnung - Streifzüge durch die Philosophie in China. Kath. Kirchengemeinde St. Ulrich, Wangen, 20. Februar 2019
Interdiziplinarität und ihre Feinde. Kolloquium Kernprogramm, Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering, Qualifizierungsprogramm, Universität Stuttgart, Institutszentrum der FhG, Nobelstrasse 12, 5. April 2019
Wie in Europa die Wahrheit erfunden wurde und wie sie gerade droht, in die Brüche zu gehen. Ringvorlesung: Was Europa ausmacht. Hochschule Konstanz, Audi Max, 6.5. 2019
Wie in Europa die Wahrheit erfunden wurde und wie sie gerade droht, in die Brüche zu gehen. Philosophisches Kolloquium , Klinik für Strahlenheilkunde, Radiologie, Universität Freiburg, 9.5.2019
Künstliche Intelligenz und natürliche Dummheit. Diskussionsreihe: „Wo bleibt der Mensch? Risiko und Technikfolgenabschätzung. Konrad Adenauer Stiftung und Sächsische Landes-, Staats- und Universitätsbibliothek, Dresden 16. Mai 2019
Expertenstatement: KI und Ethik. Stiftung Baden Württemberg, DLR, 22.5.2019, Stuttgart
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Lebenslauf und Arbeitsgebiete
Publikationen